Déserts - Für eine Handvoll Dirham

F/ D/ Marokko/ B/ Katar 2024, OmdU
Regie: Faouzi Bensaidi
Besetzung: Fehd Benchemsi, Abdelhadi Taleb, Rabii Bejhaile, Hajar Graigaa, …
Laufzeit: 125 min.
FSK ab 12

Marokko. Die Aufgabe von Mehdi und Hamid, zwei Freunden in den 40ern, ist es, im Auftrag einer Inkassofirma überfällige Kredite einzutreiben. In billigen Anzügen und mit ramponiertem Renaud fahren sie durch gottverlassene Gegenden und versuchen – mitunter auch mit unlauteren Methoden – die Dorfbewohner dazu zu bringen, ihre Schulden zu begleichen. Schließlich hängt ihr Job am seidenen Faden, erfüllen sie doch seit Längerem ihr Soll nicht mehr. Wie auch? Schließlich ist auf ihrem steinigen Weg durch marode Drittweltdörfer im Süden des Landes nichts zu holen. Aber auch gar nichts! Als sie eines Tages an einer Tankstelle auf einen Mann treffen, der an den Gepäckträger eines Motorrads gefesselt ist, ergibt sich für die beiden Versager ein lukratives Angebot. Wenn sie den Verbrecher mitnehmen und an die Behörden übergeben, springen 3000 Dirham für sie raus. Da kann man doch nicht „nein“ sagen…

Eine skurrile Odyssee, die sich zwischen Großstadt und Wüsten(„Déserts“) wie auch zwischen unterschiedlichen Genres und Tonfällen bewegt. Der anfänglich slapstickartige Blick auf eine Kultur, die ihre Dysfunktionalität mit folkloristischem Stoizismus erträgt (der Regisseur kennt seine Landsleute), weicht im zweiten Teil einer eher westernartig anmutenden Meditation. Grimmige Pointen schießt der Film ansatzlos aus der Hüfte. Der marokkanische Regisseur Faouzi Bensaidi hat einen intensiven Film voll von tragikomischen Begegnungen und stoischem Humor inszeniert. Ein Roadmovie der besonderen Art, das eine unerwartete Wendung nimmt.