Adiós Buenos Aires

Filmreihe „OmU“ in Kooperation mit der vhs Rottenburg

Deutschland/ Argentinien 2023
Regie: German Kral („Ein letzter Tango“)
Besetzung: Diego Cremonesi, Marina Bellati, …
Laufzeit: 93 min.
FSK ab 12 (Bedrohung, Verletzung, Sprache)

Buenos Aires im November 2001. Argentinien befindet sich auf dem Höhepunkt der wirtschaftlichen Krise. Während Wut und Misstrauen des Volkes gegenüber seiner korrupten Regierung stetig wachsen, bricht der Peso immer tiefer ein. Julio Färber, Besitzer eines kleinen Schuhladens und leidenschaftlicher Bandoneo-Spieler in einem Tango-Ensemble, sieht angesichts der allgegenwärtigen Situation und des politischen Chaos keinen anderen Ausweg mehr, als mitsamt seiner fünfköpfigen Familie nach Deutschland, dem Geburtsland seiner Mutter, auszuwandern. Doch dann offenbaren sich mehrere Gründe, dass Julio doch gehörig an seinem Plan zu zweifeln beginnt: Mama will plötzlich nicht mehr zurück, seine Tochter nicht weg, weil sie sich gerade unsterblich verliebt hat, bei der Bandprobe erscheint Tango-Ikone Maestro Ricardo Tortorella und bietet sich als zukünftiger, gewinnträchtiger Sänger an und last but noch least fährt ihm Taxifahrerin Mariela in seinen Peugeot 504, den er eigentlich einträglich verkaufen wollte, und bestreitet erst einmal die Schuld. Und da es immer schon Julios größter Wunsch war, mit der Band erfolgreich zu werden und er an der Taxifahrerin und ihrem stummen Sohn, sukzessive Gefallen findet, ändert sich seine Perspektive…

Mit angenehmer Leichtigkeit entwickelt German Kral seine vielschichtigen, glaubwürdigen Personen. Das Ensemble mit südamerikanischem Charme sorgt für die notwenige Empathie. Ähnlich unangestrengt werden die diversen Konflikte präsentiert: Materielle Sorgen, Missverständnisse in der Liebe, pubertierende Tochter, vom Leben gezeichnete Senioren und ein Land im fatalen Strudel einer Krise. Virtuos und souverän wird die Musik in die Handlung eingebaut. Songs und Story erzählen gleichermaßen von Liebe, Leidenschaft und Schmerz. 

Der in Buenos Aires geborene Regisseur German Kral (Wim-Wenders-Schüler) bekam für seinen Dokumentarfilm „Ein letzter Tango“ internationale Preise. Nun gibt er in seinem Spielfilm-Debüt einen guten Einblick in die von vielen Widersprüchen und Facetten geprägte argentinische Gesellschaft. Trotz aller sozialen Härte versprüht sein sentimentales Drama aber auch etwas Heiteres. Der Tango ist ein maßgeblich wichtiger Protagonist, der erklärt, warum Argentinier – neben dem Fußball versteht sich –ihr Land so sehr lieben.

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2022 programmpreis

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