Und der Zukunft zugewandt
Do 03.10. 18.00 Uhr (8,50 €)
Kurzfilm als Vorfilm: AlieNation (6 min. 14 sek.)
Filmbeitrag zum Tag der Deutschen Einheit 2019
Deutschland 2019
Regie: Bernd Böhlich
DarstellerInnen: Alexandra Maria Lara, Carlotta von Falkenhayn, Stefan Kurt, Robert Stadlober…
Laufzeit: 108 min. | FSK ab 12
Nach langen Jahren unberechtigter Haft in Stalins Lagern kehrt Antonia Berger 1952 mit ihrer schwerkranken Tochter in die erst junge DDR zurück. Sie wird freundlich empfangen, erhält ein Dach über den Kopf, bekommt eine neue Anstellung und für ihr Kind ärztliche Versorgung. Alles, was sie dafür tun muss, ist schweigen. Schweigen darüber, dass sie – wie viele andere Kommunisten – in der Sowjetunion Zwangsarbeit leisten musste und dass ihr Mann erschossen wurde – von den eigenen Parteigenossen. Dies will nämlich niemand in dem gerade erst „erblühenden“ kommunistischen Staat hören, soll hier doch alles anders werden, soll nach vorne geschaut werden. Antonia will sich selbst treu bleiben. Also schweigt sie. Denn auch sie will nach vorne schauen. Immer der Zukunft zugewandt. Doch bald erkennt sie ihre Zerrissenheit: zwischen Dankbarkeit und Loyalität gegenüber dem Staat, an den sie glaubt, und Verzweiflung und Verbitterung über den Verlust eines großen Teils ihres Lebens…
Eine hochbrisante und komplexe Geschichte, die die Spannungsverhältnisse der damaligen Zeit, als sich Ost und West in Deutschland nicht nur als Länder, sondern auch ideologisch trennten, überzeugend beschreibt. Emotional und differenziert zeigt der Film, wie in der großen Lüge des Anfangs schon das Scheitern des Endes eingeschrieben war. Ein spannendes und bewegendes Drama, das durch seine guten DarstellerInnen und seine kluge Inszenierung überzeugt.