Congo Calling
am 12.09. zu Gast: Regisseur Stephan Hilbert
Do 12.09. 20.00 Uhr (8,50 €)
So 15.09. 11.00 Uhr (8,50 €)
Dokumentarfilm Deutschland 2019
Regie: Stephan Hilbert
Laufzeit: 90 min. | FSK n.v.
Goma, die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, ist durch die Lage, ein paar Kilometer von Ruanda entfernt, das, was man ein „heißes Pflaster“ nennt. Hunderttausende flohen während des Bürgerkrieges von dort hierher und auch die Kriege im Kongo selbst destabilisierten den Osten des Landes. Dazu kamen Naturkatastrophen. Ein Platz für westliche Entwicklungshilfe also, die seit Jahrzehnten vor Ort aktiv ist und sich bemüht, die Bevölkerung zu unterstützen. Drei dieser Helfer stehen im Mittelpunkt von Stephan Hilberts Dokumentation. Über einen Zeitraum von drei Jahren begleitete er sie und formte das Material zu einem differenzierten Film, in dem es weniger um den Kongo an sich geht, als um das Verhältnis zwischen Europäern und Afrikanern.
Da ist Raul, ein spanisch-französischer Wissenschaftler, der feststellen muss, dass er seine afrikanischen Kollegen mit den Projektgeldern zur Korruption verführt und seine Studie über die Rebellengruppen deshalb zu scheitern droht. Da ist Peter, ein deutscher Entwicklungshelfer, der nach 30 Berufsjahren in die Rente geschickt wird, außerhalb Afrikas aber keine Perspektive mehr für sich sieht. Und da ist schließlich die junge Belgierin Anne-Laure, die ihre Stelle als Helferin aufgibt, um nun zusammen mit ihrem kongolesischen regimekritischen Freund ein kongolesisches Musikfestival zu organisieren. Drei persönliche Perspektiven auf das Zusammenleben und Zusammenarbeiten von Europäern und Afrikanern und die Frage: Wie hilfreich ist die Hilfe des Westens? Stephan Hilbert zeigt seine drei Protagonisten bei ihrer Arbeit, ihren Begegnungen mit Einheimischen und die schönen und weniger schönen Seiten des Versuchs, Hilfe zu leisten. So ähnlich wie ihre Gründe gewesen sein mögen, in den Kongo zu gehen, so unterschiedlich sind ihre Erfahrungen. Ein souveräner Film, genau beobachtet und ohne falschen Anspruch, alle Antworten auf die Fragen zu kennen, die er aufwirft.