Push – Für das Grundrecht auf Wohnen
Mo 08.07. und Di 09.07. 18.00 Uhr (8,50 €)
Dokumentarfilm
Schweden 2018
Regie: Fredrik Gertten
Laufzeit: 92 min.
In vielen Städten dieser Welt schnellen die Mietpreise in die Höhe. „Gentrifizierung“ heißt das Schlagwort und es bezeichnet die Aufwertung eines Stadtteils durch dessen Sanierung oder Umbau mit der Folge, dass die dort ansässigen Bewohner durch Wohlhabendere verdrängt werden. Rausge“push“t sozusagen. Sie müssen von dort, wo sie arbeiten, wegziehen, weil sie sich den Wohnraum hier nicht mehr leisten können, auch wenn sie einem gar nicht mal so schlecht bezahlten Beruf nachgehen. Eines der grassierendsten Probleme moderner Industriegesellschaft. Verantwortlich dafür in erster Linie gesichtslose Organisationen, die nicht das Gemeinwohl, sondern nur ihre eigenen Profite im Sinn haben. In der UN gibt es den Posten einer Sonderbeauftragten für das Menschenrecht auf Wohnen, seit einigen Jahren ausgefüllt von der Kanadierin Leilani Farha, die im Mittelpunkt dieser Dokumentation steht. Sie bereist westliche Industrieländer, um herauszufinden, wer aus der Stadt gepusht wird und warum. Regisseur Fredrik Gertten begleitet sie nach London, Barcelona und Berlin-Kreuzberg, wo sie sich mit den Betroffenen, aber auch mit Stadtvertretern unterhält. Ferner kommen u.a. der Wirtschafts-Nobelpreisträger Joseph Stieglitz und die Soziologin Saskia Sassen zu Wort.
Eine klare Argumentation zu entwickeln, ist angesichts der Vielschichtigkeit des Themas kaum möglich und so verzichtet Gertten in gewisser Weise auch konsequent auf den Versuch. Roter Faden seines Films ist eine allgemeine Anklage von Immobilienspekulation, von schrumpfendem bezahlbarem Wohnraum. „Push“ ist ein Aufruf, sich zu engagieren und lautstark zu protestieren. Der Regisseur macht keinen Hehl daraus, dass er parteiisch ist.