Mittagsstunde

Deutschland 2022
Regie: Lars Jessen
nach dem Roman von Dörte Hansen
Besetzung: Charly Hübner, Peter Franke, Hildegard Schmahl, Lennard Conrad, Gabriela Maria Schmeide, Rainer Bock, …
Laufzeit: 96 min.
FSK ab 12

Ingwer Feddersen, 47 und Dozent in Kiel, hat ein Sabbatjahr eingelegt, um sich in seinem (fiktiven) Heimatdorf Brinkebüll in Nordfriesland um seine Eltern Sönke und Ella zu kümmern. Die haben Pflege nötig. Schon viel zu lange hat er sich hier nicht mehr blicken lassen. Eigentlich kein Wunder also, dass hier nichts mehr ist, wie es war und wie Ingwer es in Erinnerung hat: keine Dorfschule mehr, kein Tante-Emma-Laden, keine alte Kastanie mehr auf dem Dorfplatz, keine Störche, nicht mal Vögel – alles weg seit der Flurbereinigung. Auf den Feldern wächst nur noch Mais, die kleinen Höfe sind durch große ersetzt, die gewundenen Straßen sind begradigt worden. Nur Vadder hält noch an seinem Gasthof fest; stur hält er hinter seinem Tresen die Stellung. Mudder Ella, die mehr und mehr „den Verstand verliert“, kann da nicht mehr mithelfen. Was er denn hier wolle, fragen sie ihn, er habe sich doch bisher auch nicht für sie interessiert. Doch Ingwer interessiert sich. Und er bleibt…

Den Kern des Films macht Ingwers kompliziertes Verhältnis zu seiner Heimat aus, was sowohl die Veränderungen als auch die Kontinuitäten betrifft. Erzählt wird eine durchaus komplizierte Familiengeschichte mit unerwarteten Enthüllungen. Nicht allzu viel wird gesprochen in diesem Norddeutschland, aber wenn, dann in Platt, oder jedenfalls in einer Mischung aus Hochdeutsch
und Platt (Charly Hübner spricht das perfekt!). Wer also ostfriesische Mentalität und Mundart, also auch das „Nicht-so-viel-Reden“ liebt, wird den Film mögen. Äußerst lakonisch erzählt Regisseur Lars Jessen nämlich vom langsamen Verfall einer Dorfgemeinschaft. Für ihn ein persönliches Thema, wuchs er doch selbst in einer kleinen Gemeinde in Schleswig-Holstein auf und wurde Zeuge, wie sich seit den 1970-Jahren ein stetiger Wandel und Verlust von altbewährten Dingen vollzog. Im seinem Film wird dies in verschiedenen Zeitabschnitten dargestellt, die Szenerie wechselt also zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

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