Die Wannseekonferenz

Filmbeitrag zum Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus

Deutschland 2021
Regie: Matti Geschonneck
Besetzung: Johannes Allmayer, Mattias Bundschuh, Maximilian Brückner, Fabian Busch, Jakob Diehl, Godehard Giese, Philipp Hochmair, …
Laufzeit: 111 min.
FSK ab 12

Am Vormittag des 20. Januar 1942 kommen in einer Villa am Großen Wannsee in Berlin führende Vertreter des NS-Regimes zusammen: Reichskanzlei, SS, Ministerien, Polizei, Verwaltung. Eingeladen hat Reinhard Heydrich, Chef des Reichssicherheitshauptamtes in Berlin und in dieser Funktion Organisator des Holocausts. Es geht um eine „Besprechung mit anschließendem Frühstück“. Ausschließliches Thema soll die von den Nationalsozialisten sogenannte „Endlösung der Judenfrage“, also die Organisation des systematischen, millionenfachen Massenmords an den Juden Europas sein. Dafür sollen hier die Aufgaben verteilt werden. Heydrich gelingt es, alle Teilnehmer auf diesen Plan einzustimmen. Es herrscht erschreckendes Einvernehmen. Die Zusammenkunft wird als „Wannseekonferenz“ in die Geschichte eingehen.

Anlässlich des 80. Jahrestages der historischen Konferenz hatte das ZDF diesen Film im Januar 2022 im Programm. Nun gibt es ihn auch fürs Kino. Das „Drehbuch“ folgt dem von Adolf Eichmann (SS) aufgezeichneten „Besprechungsproto koll“. Von diesem Schriftstück existiert lediglich ein einziges Exemplar und es gilt als Schlüsseldokument der daraufhin vollzogenen Judenvernichtung.

Es gelingt Oliver Berben (Produzent) und Matti Geschonneck (Regie), ein äußerst aufschlussreiches Bild von dem Ereignis zu zeichnen. Dazu tragen natürlich in nicht unbeträchtlichem Maße die Schauspieler bei, für die das „Spiel“ nicht einfach war. Philipp Hochmair, der den Konferenzleiter Heydrich spielt, berichtet: „Es war eine Herausforderung, sich so einem abgrundtief bösen Menschen zu nähern. Es gab sehr viel wirklich schockierenden Text zu lernen.“ Und in der Tat ist es schwer zu ertragen, wie emotionslos die Planung der Massentötung ablief – in einer technischen, bürokratischen, eiskalten Sprache. Eichmann abstrahiert alles und handelt es nüchtern ab. Er erklärt den Plan wie eine Gebrauchsanweisung. Ohne jegliche Emotionen. Das ganze Grauen spielt sich also nur über Worte ab. Es gibt keine Szene, in der die Misshandlung an den Juden gezeigt wird.

Ein äußerst guter Film über eine äußerst schlechte Historie.

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