Lucy ist jetzt Gangster

Deutschland/ Niederlande 2021
Regie: Till Endemann
Besetzung: Valerie und Violetta Arnemann, Lisa Marie Trense, Brooklyn Liebig, Kostja Ullman, …
Laufzeit: 89 min.
FSK ab 6

Die zehnjährige Lucy ist immer gut gelaunt, freundlich und lebensfroh, mit anderen Worten: ein Sonnenschein. Und was passt besser zu Sonnenschein als ein leckeres Eis? Lucys Eltern führen dementsprechend die Eisdiele „Felicità“, was auf Deutsch so viel wie „Glück“ bedeutet. Hier bieten sie leckerste Sorten an, für jeden Kunden passend. Wer sich ein Eis kauft, vergisst für ein paar Momente die Betrübnisse des Alltags. Doch dann passiert eines Tages die größte aller denkbaren Katastrophen: Ein Schraubenzieher fällt in die Eismaschine. Es kracht, zischt und knallt bis hin zum Totalschaden. 30.000 Euro würde der Ersatz kosten. Die Bank winkt ab: So viel Geld kann sie Papa Pietro nicht leihen. Was tun? Lucy entschließt sich, ihr Nett-Sein mal für eine Weile ruhen zu lassen. Stattdessen will sie, um das nötige Geld zusammenzubekommen, eine Bank überfallen. Hierzu benötigt sie allerdings die Hilfe ihrer Freundin Rima und geht in die Lehre bei ihrem Mitschüler Tristan, der bekannt ist für alle möglichen Übeltaten. Gar nicht so einfach so ein Gangsterleben! Lucy ist fürs Klauen, Erpressen, Überfallen und Stehlen einfach nicht so recht geeignet. Eine Lucy, kein Luzifer. Oder doch…?

Erstens ist es lustig und kurzweilig, dem braven Mädchen beim ständigen Scheitern in ihrem Trainingsprogramm zur Kriminellen zuzusehen, zweitens verwebt der Regisseur die kindgerechte Unterhaltung mit existenziellen Fragen: Warum sind im Menschen sowohl das Gute als auch der Impuls zum Bösen angelegt und lohnt es sich eigentlich, gut zu sein? Dies verleiht der Geschichte einen Tiefgang, der mit der realen Lebenswelt von Kindern zu tun hat.

Die originelle Geschichte entstand im Rahmen der Initiative „Der besondere Kinderfilm“. Lucy wird übrigens gleich von zwei Akteurinnen gespielt: den Zwillingsschwestern Valerie und Violetta Arnemann.